Mit melancholischem Blick


“Bericht zur Lage des Glücks” heißt der neue Roman von Bodo Kirchhoff. Der erfolgreiche und vielfach preisgekrönte Schriftsteller hat ihn jetzt auf Einladung der Günter Grass Stiftung Bremen vorgestellt. Im vollbesetzten Kaminsaal des Bremer Rathauses las der daraus einige Kapitel vor und erläuterte die Entstehungsgeschichte. Es geht um einen Mann aus dem Mediengewerbe, der sich auf der Schwelle zwischen Glück und Unglück bewegt. Auf einer Erinnerungsreise durch Italien – um mit dem Verlust einer Liebe abzuschließen – begegnet ihm eine über das Meer geflüchtete Afrikanerin, die, anders als er, noch das Glück sucht. Es entwickelt sich eine innige, aber keine Liebes-Beziehung, eine zum Scheitern verurteilte Beziehung. “Was man am meisten liebt, liebt man schon in dem Gefühl einer Wehmut, des unabwendbaren Endes”, schreibt Bodo Kirchhoff. Das in der Frankfurter Verlagsanstalt erschienene Werk vermittelt keinen pessimistischen Blick auf das Glück, wohl aber ein melancholischen. Ein außergewöhnliches, ein faszinierendes Buch.