Friedrich Hölderlin wie auch Günter Grass haben die politischen Zustände und ihre Befindlichkeiten in Deutschland häufig thematisiert. Hölderlin etwa in der Ode “Der Tod fürs Vaterland”, die lange Zeit missverstanden und von den Nazis für ihre schändlichen Zwecke missbraucht wurde, Grass beispielsweise in dem 2012 erschienenen Gedicht “Europas Schande”, in dem er auch auf die deutsche Besatzung Griechenlands im Zweiten Weltkrieg anspielt: “Die mit der Waffen Gewalt das inselgesegnete Land heimgesucht, trugen zur Uniform Hölderlin im Tornister.”
Hölderlin – an diesem ersten Frühlingswochenende, nämlich am Tag des kalendarischen Frühlingsanfangs (20. März), jährt sich zum 251. Mal der Geburtstag des großen deutschen Dichters. Von Erich Fried heißt es, er habe immer Hölderlin gelesen, wenn er krank war, was häufiger vorkam. Fried, über die Lyrik mit Hölderlin und Grass verbunden und gleichfalls ein kritischer Beobachter deutscher Politik, wäre in diesem Jahr (6. Mai) 100 Jahre alt geworden. Die Grass Galerie Digital widmet dem in Wien geborenen und in Baden-Baden gestorbenen Schriftsteller demnächst eine bunte Ausstellung.